Die Grundlage des Betrieblichen Gesundheitsmanagements bilden drei eng miteinander verknüpfte Säulen: der Arbeits- und Gesundheitsschutz, das Betriebliche Eingliederungsmanagement (BEM) und die Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF).
Der Arbeits- und Gesundheitsschutz ist gesetzlich vorgeschrieben und hat das Ziel, Beschäftigte vor arbeitsbedingten Gesundheitsgefahren zu schützen. Rechtsgrundlage ist das Arbeitsschutzgesetz, das Arbeitgeber dazu verpflichtet, Gefährdungen systematisch zu beurteilen und geeignete Schutzmaßnahmen zu ergreifen. Dies umfasst sowohl physische Gefährdungen – etwa durch Lärm, Chemikalien oder mangelhafte Arbeitsplatzausstattung – als auch psychische Belastungen wie Stress oder Überforderung. Die Gefährdungsbeurteilung bildet dabei das zentrale Instrument, um Risiken zu erkennen und präventiv zu handeln.
Das Betriebliche Eingliederungsmanagement (BEM) ist eine weitere gesetzliche Verpflichtung, die Arbeitgeber dazu anhält, Beschäftigten, die länger als sechs Wochen im Jahr arbeitsunfähig sind, Unterstützung beim Wiedereinstieg in den Arbeitsalltag anzubieten. Ziel des BEM ist es, durch individuelle Maßnahmen erneute Ausfälle zu vermeiden und die Arbeitsfähigkeit dauerhaft zu sichern. Die betroffenen Mitarbeitenden entscheiden freiwillig, ob sie dieses Angebot annehmen, jedoch ist der Arbeitgeber zur Initiative verpflichtet.
Die Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) bildet die freiwillige dritte Säule und geht über gesetzliche Pflichten hinaus. Sie bietet Unternehmen die Möglichkeit, gezielt gesundheitsfördernde Angebote zu schaffen, die auf die Bedürfnisse der Belegschaft abgestimmt sind. Die Bandbreite reicht von Bewegungs- und Entspannungsprogrammen über Ernährungskurse bis hin zu Maßnahmen zur Suchtprävention oder zur Förderung der psychischen Gesundheit. Dabei wird zwischen verhaltensorientierten Maßnahmen, die auf das individuelle Verhalten der Beschäftigten abzielen, und verhältnisorientierten Maßnahmen, die das Arbeitsumfeld betreffen, unterschieden. In der Praxis sollten beide Ansätze sinnvoll miteinander kombiniert werden.